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Rückblick auf Forstmesse: Spannende Tage in Luzern

An der 26. Internationalen Forstmesse Luzern vom 24. bis 27. August 2023 zeigten 220 Aussteller ihr Angebot und ihre Innovationen. WALD UND HOLZ war vor Ort und hat sich drei interessante Entwicklungen herausgepickt und näher angeschaut.

Mischa Hauswirth | Nach den Covid-bedingten Verschiebungen war es Ende August endlich wieder soweit: Die Schweizer Forstmesse eröffnete ihre Tore. Rund 220 Aussteller zeigten ihr Angebot. Die Eröffnungsrede an diesem wichtigen Forstevent hielt Daniel Fässler, Präsident von WaldSchweiz und Mitte-Ständerat aus dem Kanton Appenzell-Innerhoden (HIER).  

Nebst den vielen Maschinen wie Forsthacker, Vollernter oder Forwarder, die zu sehen waren, gab es auch ein paar interessante Entwicklungen zu entdecken. Zum Beispiel arbeitet die ETH Zürich an einer neuen Kartierungsmöglichkeit für den Wald. Die Kombination aus Roboter-Hund und einer bestimmten Software soll es künftig ermöglichen, möglichst viele Daten über einen Bestand autonom zu erfassen. 

Im Fokus steht dabei die Bestockung eines wählbar grossen Waldstückes, die dieser Roboter aufnimmt und dann Visualisierung. Wie genau das funktioniert und was diese neue Technik alles kann, darüber erscheint in der November-Ausgabe von WALD UND HOLZ ein Artikel – einen kleinen Sneak-Peak von der Messe haben wir auch für Sie via Linkedin vorbereitet (jetzt Video schauen)

Die österreichische Firma MM Forst Technik zeigte ihren «MM Sherpa UE 4L»-Laufwagen, einen Universallaufwagen für den 2- und 3-Seilbetrieb. Zur Erinnerung: Der MM-SHERPA übernimmt als Universal- Laufwagen bei den Mastsystemen Syncro- und Wanderfalke sowie bei handelsüblichen Mastsystemen den Transport des geschlägerten Holzes oder anderer Materialien.

Neu gibt es diesen Laufwagen nicht nur mit einer hydraulischen Ausspulung, sondern auch mit einer E-Lösung für die Ausspulung im 2-Seilbetrieb. Der Vorteil dieses Laufwagens: Wenn die Tragseilklemme geschlossen wird, öffnet sich automatisch die Zugseilklemme und umgekehrt.

MM Forst Technik zeigte aber auch eine Innovation, für die die Firma an grössten österreichischen Forstfachmesse Austro Foma für einen Preis nominiert war: der MM-Zugseilsattel. Er hält das Zugseil an beliebiger Stelle zwischen Seilkran und dem ersten Sattel hoch, dabei ist die Hochhaltestelle frei wählbar.

Diese Neuheit ist gemäss Hersteller universell für unterschiedliche Laufwägen und Seilkrananlagen geeignet, und es bedarf keines Eingriffes in die Seilkran- oder Laufwagensteuerung. Ein weiterer Vorteil: «Im 2-Seilbetrieb, bei langen Trassen oder Geländekuppen, ist es oft unvermeidlich, dass das Zugseil den Boden berührt und entlang schleift», so MM Forsttechnik. «Das bringt die Gefahr von Seilbeschädigungen bis hin zu Seilrissen, erhöht damit den Seilverschleiss, verkürzt die Nutzungsdauer des Seils und verringert die Arbeitssicherheit.» 

Der MM-Zugseilsattel kostet in der Anschaffung rund 5000 Euro, weitere Informationen finden Sie unter:
www.mm-forsttechnik.at

 

Dampf gegen Neophyhten

Eine Schweizer Innovation, die an der Forstmesse zu sehen war, dürfte für Forstbetriebe sowie Gemeinden mit ihren Werkdiensten interessant sein. Stefan Häfliger von Häfliger Group AG (top-dienst.ch) hat eine Neophytenbekämpfung mit Dampf entwickelt. «Wir bieten eine Lösung an, wie auf Pestizide und Chemikalien bei der Bekämpfung von Unkraut, Neophyten, Blacken etc. verzichten kann», sagt er. 

Gerade im Wald oder entlang von Böschungen sowie Wegrändern breiten sich Neophyten wie etwa der Japanknöterich gerne aus. Um diese (invasiven) Arten gezielt zu bekämpfen, setzt Häfliger auf 180-Grad-Celsius heissen Wasserdampf, der mittels einer speziellen, krallenartigen Vorrichtung in den Boden geleitet wird. «Der heisse Dampf löst beim Unkraut einen Eiweissschock aus, welcher die Zellen schädigt. Die Pflanze kann folglich kein Wasser mehr aufnehmen und vertrocknet», erklärt Häfliger. Der Boden wird dabei jeweils in den obersten 15 Zentimeter bei rund 110 Grad Celsius sterilisiert. 

Bei einer Erstanwandung dauert die Dampfbehandlung länger als dann bei der Zweit- und Drittbehandlung. Der kleinste Tank, den die Firma anbietet, umfasst 7000 Liter und kann mit einem Fahrzeug via Öl-Druck oder Zapfwelle betrieben werden, mindestens 50 PS sind dabei die Voraussetzung. Die Anschaffung liegt dabei bei rund 18 000 Franken. Es gib auch grössere Tanks. Der grösste umfasst 100 000 Liter.

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